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Por­tu­gal und die Algar­ve auf der ITB 2014 – ein eher trau­ri­ger, und unin­spi­rier­ter Auftritt

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Edi­to­ri­al

Die Inter­na­tio­na­le Tou­ris­mus Bör­se (ITB) in Ber­lin genießt den Ruf, einer der wich­tigs­ten Treff­punk­te und Markt­plät­ze für Ver­käu­fer und Ein­käu­fer von tou­ris­ti­schen Leis­tun­gen welt­weit zu sein. All­jähr­lich wer­den, so beschrei­ben es Ken­ner der Bran­che, Geschäf­te im Gegen­wert von meh­re­ren Hun­dert Mil­lio­nen Euro auf der ITB abgeschlossen.

Auch Por­tu­gal und sei­ne Regio­nen, dar­un­ter auch die Algar­ve, sind auf der ITB 2014 ver­tre­ten. Dies aller­dings in einer Form, die kaum etwas von der Kul­tur, der authen­ti­schen Gast­freund­schaft und Herz­lich­keit der Men­schen am west­lichs­ten Ende Euro­pas spü­ren lässt. Leider.

Der Tou­ris­mus in Por­tu­gal konn­te nach aktu­el­len Zah­len des "Insti­tu­to Nacio­nal de Estatis­ti­ca" (INE, Natio­na­les Insti­tut für Sta­tis­tik Por­tu­gals) das Jahr 2013 mit deut­li­chen Stei­ge­run­gen gegen­über den Vor­jah­ren abschlie­ßen. Die Stei­ge­run­gen in der Zahl der Über­nach­tun­gen und im durch Frem­den­ver­kehr erwirt­schaf­te­ten Umsatz gehen auf posi­tiv ver­än­der­te Besu­cher­zah­len aus dem Aus­land zurück, wäh­rend die tou­ris­ti­sche Bin­nen­nach­fra­ge stagnierte.

Trotz die­ser sehr erfreu­li­chen Ent­wick­lun­gen haben eini­ge Län­der und zahl­rei­che Ver­an­stal­ter Por­tu­gal und die Algar­ve als Ziel­ge­biet noch kaum ent­deckt. Selbst in Öster­reich und der Schweiz ist Por­tu­gal für vie­le Urlaubs­rei­sen­de nach wie vor ein wei­ßer Fleck auf der tou­ris­ti­schen Landkarte.

Die ITB bie­tet sehr viel­fäl­ti­ge und Erfolg ver­spre­chen­de Mög­lich­kei­ten, sowohl unmit­tel­bar gel­ten­de Abkom­men über Rei­se­leis­tun­gen abzu­schlie­ßen, als auch Chan­cen, die Bekannt­heit und das Image Por­tu­gals als Rei­se­land posi­tiv zu verändern.

Die Ver­ant­wort­li­chen der por­tu­gie­si­schen Tou­ris­mus­ver­bän­de wer­den ihre Chan­cen auf der ITB 2014 nicht nut­zen. Sie zei­gen sich und die ange­schlos­se­nen Orga­ni­sa­tio­nen und Unter­neh­men in einer Form, die kaum ein sehr posi­ti­ves Licht auf das Rei­se­land Por­tu­gal wirft. Die an sich an einem guten Ort gele­ge­ne Stand­flä­che fällt nicht posi­tiv auf. Die Gestal­tung ist bie­der bis lang­wei­lig, der gesam­te Stand hat kei­nen erkenn­ba­ren oder erleb­ba­ren Mit­tel­punkt oder eine grö­ße­re Prä­sen­ta­ti­ons­flä­che. Es gibt weder Unter­hal­tung noch Attrak­tio­nen, kei­ne Musik, kei­ne gas­tro­no­mi­schen Kost­pro­ben, kei­ne ande­re Form von kul­tu­rel­ler Prä­sen­ta­ti­on. Die Teams auf dem Stand sind freund­lich aber zurück­hal­tend. Schade.

Gibt es Grün­de für die­se Defi­zi­te? Ganz bestimmt. Unse­rem Redak­ti­ons­team fal­len zahl­rei­che denk­ba­re Erklä­run­gen ein – die viel­leicht sogar als Ent­schul­di­gun­gen her­hal­ten könnten.

Por­tu­gal und die Tou­ris­mus­ver­bän­de haben wenig Geld. Die Zah­len der Besu­cher in 2013 waren bes­ser als in 2011 und 2012. Die ITB ist ver­gleichs­wei­se teu­er, und Ber­lin ist geo­gra­phisch und kul­tu­rell weit ent­fernt von Lis­sa­bon.

Viel­leicht ist der Auf­tritt Por­tu­gals auf der ITB auch zu einem Teil mit der Beschei­den­heit und Zurück­hal­tung vie­ler Por­tu­gie­sen zu erklä­ren – Eigen­schaf­ten, die wir in einem ande­ren Zusam­men­hang sehr schät­zen. An die­sem Ort und zu die­ser Gele­gen­heit aller­dings sind die­se For­men von Zurück­hal­tung und vor allem die Ein­falls­lo­sig­keit des Auf­tritts unpro­fes­sio­nell und nicht angebracht.

Die Erwar­tun­gen an die ITB 2014 sind groß: Wie der Tou­ris­mus­staats­se­kre­tär laut der por­tu­gie­si­schen Zei­tung "Diá­rio Econó­mi­co" erklär­te, inves­tiert die Tou­ris­mus­be­hör­de 3,6 Mil­lio­nen Euro, um deut­sche Urlau­ber nach Por­tu­gal zu locken. Von die­sen Inves­ti­tio­nen ist auf der ITB kaum etwas zu sehen.

Por­tu­gal hat sich zu Recht vor­ge­nom­men, die extre­me Sai­so­na­li­tät des Tou­ris­mus anzu­ge­hen und zu ver­su­chen, Besu­cher auch außer­halb der tou­ris­ti­schen Spit­zen­zeit (Juni bis Sep­tem­ber) in die lie­bens- und erle­bens­wer­ten Regio­nen des Lan­des ein­zu­la­den. Por­tu­gal und die Men­schen, die in den ver­schie­de­nen Berei­chen des Frem­den­ver­kehrs arbei­ten, haben Bes­se­res ver­dient als das, was wir auf der ITB von den Ver­bän­den und Ver­käu­fern der por­tu­gie­si­schen Tou­ris­mus­in­dus­trie erlebt haben.

Und um es noch ein­mal ganz expli­zit zu beschreiben:

Der Auf­tritt Por­tu­gals auf der ITB 2014 ist trau­rig – und er ent­spricht damit nicht dem wun­der­ba­ren Begeg­nun­gen und Erleb­nis­sen, die Besu­cher in Por­tu­gal machen.

Herz­lich

Ihr

alexander_kroll

Alex­an­der Kroll

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0 Gedanken zu „Por­tu­gal und die Algar­ve auf der ITB 2014 – ein eher trau­ri­ger, und unin­spi­rier­ter Auftritt

  • Wolfgang

    Ein sehr guter, wenn auch im Fazit betrüb­li­cher Arti­kel, geschrie­ben aus der Sicht eines Autors, der dem Land Por­tu­gal und sei­nen Men­schen über­aus wohl geson­nen ist.
    Hof­fent­lich fin­det die­ser Bei­trag sei­nen Weg zu den ver­ant­wort­li­chen Mes­se-Pla­nern von Turis­mo Portugal.

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