Algarve-Flughafen Faro: 7 Millionen Passagiere / Kaum Streikauswirkungen
Der Algarve-Flughafen Faro, am Donnerstag, 27. Oktober, von einem Streik des Sicherheitspersonals betroffen, hat den siebenmillionsten Passagier dieses Jahres empfangen: Eine junge Frau aus Amsterdam, deren Namen die Flughafenadministration nicht nannte, war in einer Boeing 737–800 der Fluggesellschaft Transavia in Faro gelandet. Die Flughafengesellschaft schenkte der an Sport und Natur interessierten Niederländerin ein „einzigartiges Erlebnis rund um Radfahren und Gastronomie“, wie es hieß.
Der neue Passagierrekord konnte erzielt werden, weil der Flughafen an der Südküste Portugals nach eigenen Angaben seit Jahresbeginn ein Wachstum von fast 18 Prozent verzeichnete. Ähnliche Wachstumsraten für Übernachtungen in der Hotellerie und für Reisen haben auch die entsprechenden Verbände und die portugiesische Statistikbehörde INE gemeldet. Erst 2014 war in Faro die Marke von sechs Millionen Passagieren überschritten worden. Fluggäste, die am Morgen des Streiktags von Faro aus abflogen, berichteten, dass es keine längeren Schlangen gebe und praktisch keine Streikauswirkungen zu erkennen seien. Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen hatten für den 27. Oktober Streiks an allen portugiesischen Flughäfen angekündigt.
Inhaltsverzeichnis
Kontinuierliches Wachstum in 50 Jahren
Seit der Flughafen Faro vor 50 Jahren in Betrieb genommen wurde, nahm die Zahl der Flüge, der Fluggäste und der Destinationen kontinuierlich zu. Das machte Umbauten schon in den Jahren 1989 und 2001 erforderlich. Es galt, auch der wachsenden Zahl von preisgünstig reisenden, aber doch anspruchsvollen Passagieren einen stets qualitativ hochwertigen Service zu sichern.
2015 war die Kapazitätsgrenze des Flughafens erneut erreicht und die Flughafengesellschaft ANA begann Bauarbeiten zur Erweiterung.
Nach der Modernisierung und Erweiterung der technischen Infrastruktur sowie der Erweiterung der Vorfeldfläche sind seit Ende 2015 Bauarbeiten im Gang, die dem Ausbau des Flughafenterminals von 81.200 auf 93.120 Quadratmeter dienen sollen. Wenn der insgesamt mehr als 33 Millionen Euro teure Ausbau im Jahr 2017 beendet ist, werden in Faro, wo es nur eine einzige Start- und Landebahn gibt, 30 Flüge pro Stunde abgefertigt (derzeit 24) und bis zu 6.000 Fluggäste (derzeit 4.800) pro Stunde und acht Millionen Fluggäste pro Jahr betreut werden können.
Zielflughafen für Regionen Algarve und Huelva (Spanien)
Die Flughafengesellschaft war in den vergangenen Jahren bemüht, sich als Ziel für Reisende zu positionieren, die sowohl an der Algarve als auch an der spanischen Nachbarregion Huelva interessiert sind. Den größeren Einzugsbereich sieht ANA sogar noch weiter nach Andalusien hineinragen. Dies zeigt eine Grafik, die bereits im Master-Entwicklungsplan von 2007 veröffentlicht wurde. Die wichtigsten konkurrierenden Flughäfen für Faro sind in Spanien vor allem Sevilla und Malaga.
Faro ist ein typischer Ferienflughafen, der von Spitzenbelastungen in den Sommermonaten geprägt ist – vor allem an den Wochenenden, also den Wechseltagen in den Unterkünften. Sein Verkehrsvolumen stammt überwiegend aus dem Norden und Westen Europas. Es handelt sich meistens um Linienflüge, hauptsächlich von Billigfluggesellschaften wie Ryanair, Easyjet, Transavia oder Monarch ausgeführt. Der Charterflug-Anteil geht seit Jahren ständig zurück.
Sommer-Wochenenden: Von 8 bis 10 Uhr ist's am engsten
Es gibt zwei Hauptankunftszeiten in Faro: Die eine liegt zwischen 8 und 10 Uhr und ist die aufkommensstärkste, die andere zwischen 17 und 19 Uhr. Weil es sich meistens um eng bestuhlte Flugzeuge handelt, warten dann besonders viele Gäste an den Gepäckbändern auf ihre Koffer. Die Flughafenfläche umfasst 81.200 Quadratmeter und könnte künftig noch um fast 12.000 Quadratmeter erweitert werden – in Richtung Norden und Osten.
Wie aus dem Jahresbericht 2015 der portugiesischen Flughafenholding, der ANA-Gruppe, hervorgeht, entspricht die Zahl der Fluggäste in Faro nur knapp einem Drittel des Werts von Lissabon. Bei den Flugbewegungen ist es gut ein Viertel (27 Prozent). Von allen Flughäfen der ANA-Gruppe weist Faro mit 88 Prozent den höchsten Wert an verkauften Sitzplätzen auf. Auf allen anderen Feldern weist das Wirtschaftszentrum Porto im Norden des Landes höhere Flughafenzahlen auf.
Ryanair mit 28 Prozent der Faro-Passagiere Nummer Eins
Den größten Marktanteil in Faro deckt der irische Billigflieger Ryanair mit 28 Prozent ab, gefolgt von Easyjet (17 Prozent) und Monarch (10 Prozent). Jet2.com und Transavia kommen auf jeweils 7 und Air Lingus auf 5 Prozent. Jeweils 3 Prozent entfallen auf Airberlin und die portugiesische Linienfluggesellschaft TAP. Thomson, British Airways, TUI und Lufthansa haben jeweils 2 Prozent Anteil, ein noch geringeres Stück vom „Kuchen“ entfällt z.B. auf Norwegian, Germanwings und Brussels Airlines. Dominiert wird der Markt der Faro-Flüge durch Großbritannien: Das United Kingdom kommt allein auf einen Anteil von 54 Prozent unter den Algarve-Flugreisenden.
Flughafen Faro regt u.a. mehr Deutschland-Flüge an
Als bislang zu wenig bedient bezeichnet die Abteilung Streckenentwicklung des Airport-Managements in Faro diese Ziele bzw. Strecken oder Verbindungen:
EUROPA: Belfast, Berlin-Schönefeld, Berlin-Tegel, Billund, Bournemouth, Bremen, Brüssel, Cork, Danzig, Doncaster, Dortmund, Düsseldorf, Edinburgh, Frankfurt, Genf, Groningen, Hamburg, Hannover, Helsinki, Köln/Bonn, Kopenhagen, London-Heathrow, Londonderry, Madeira-Funchal, Madrid, Memmingen, Oslo, Paris-CDG, Azoren-Ponta Delgada, Posen, Prag, Shannon, Stockholm, Stuttgart, Breslau, Warschau
NORDAMERIKA: Toronto
Chancen für potenzielle neue Verbindungen sieht der Flughafen Faro speziell hier:
EUROPA: Aberdeen, Antwerpen, Bologna, Bukarest, Dresden, Innsbruck, Inverness, Istanbul, Jersey, Maastricht, Mailand, Moskau, Neapel, Nizza, Norwich, Rom, Sofia
AFRIKA: Marrakesch, Kap Verdische Inseln.