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Algar­ve-Strand: 90 Ton­nen erstarr­tes Pflan­zen­öl öst­lich von Faro beseitigt

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90 Ton­nen eines öli­gen Pflan­zen­stof­fes, der als was­ser­ge­fähr­dend gilt, sind vom 5. bis 10. Janu­ar an der Algar­ve-Küs­te im Raum zwi­schen Faro und Olhão ein­ge­sam­melt wor­den. Wie Por­tu­gals natio­na­le Mee­res­be­hör­de (AMN) berich­tet, han­delt es sich offen­bar um Palm­öl in fes­ter Form. An der Säu­be­rungs­ak­ti­on betei­lig­ten sich ins­ge­samt 500 Personen.

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Ers­te Pro­ben wur­den bereits ab 3. Janu­ar ana­ly­siert. Foto: AMN

An dem rund 20 Kilo­me­ter lan­gen Strand­ab­schnitt bei Ilha da Armo­na, Calu­tra und Deser­ta waren die Ver­un­rei­ni­gun­gen nach Anga­ben der AMN bereits am 3. Janu­ar ent­deckt wor­den. Zwei Tage spä­ter began­nen Umwelt-Exper­ten meh­re­rer Behör­den, Zivil­schutz­ein­rich­tun­gen, Ver­bän­de, der Feu­er­wehr und der Mari­ne mit der Reinigungsaktion.

Die Säu­be­rung bekam den Titel „Sau­be­res Meer“. Auch vie­le Frei­wil­li­ge stell­ten sich laut AMN spon­tan zur Verfügung.

In 3.000 Säcken abtransportiert

Zum Schluss zähl­ten die Ver­ant­wort­li­chen 3.000 Säcke, in denen die Pflan­zen­öl­bro­cken abtrans­por­tiert wur­den. Gefähr­dungs­stu­fe 2, die am 3. Janu­ar vor­sichts­hal­ber aus­ge­ru­fen wor­den war, konn­te been­det wer­den. Unmit­tel­bar nach Ent­de­ckung der Ver­un­rei­ni­gung waren Pro­ben der gefun­de­nen Sub­stanz zur Ana­ly­se an die por­tu­gie­si­sche Umwelt­agen­tur APA gesandt wor­den. Die­se bestä­tig­te am spä­ten Nach­mit­tag des 6. Janu­ar, dass es sich bei dem Schad­stoff um ein Pflan­zen­öl han­del­te, höchst­wahr­schein­lich Palmöl.

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90 Ton­nen des pflanz­li­chen Öls wur­den von 500 Hel­fern in 3.000 Säcke gepackt. Foto: AMN

Es gehört zur Kate­go­rie sol­cher flüs­si­gen Stof­fe, die den Bedin­gun­gen des Inter­na­tio­na­len Über­ein­kom­mens zur Ver­hü­tung der Mee­res­ver­schmut­zung durch Schif­fe unter­lie­gen. Einen kon­kre­ten Ver­dacht über die Her­kunft des Schad­stof­fes äußer­te die por­tu­gie­si­sche Mee­res­be­hör­de jedoch nicht.

Mög­li­cher­wei­se Schiffs-Ladung oder ‑Treib­stoff?

Schiff­fahrts­exper­ten wei­sen aller­dings dar­auf hin, dass Ree­de­rei­en, die wirt­schaft­lich oft sehr unter Druck ste­hen, Mög­lich­kei­ten zur Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Sen­kung der Abga­se suchen. Zwar gilt ver­flüs­sig­tes, tief gekühl­tes Erd­gas (LNG) als Brenn­stoff der Zukunft, aber unab­hän­gig davon nimmt bei den Brenn­stof­fen die Viel­falt wei­ter zu. Eini­ge spe­zi­ell dafür aus­ge­leg­te Moto­ren fah­ren etwa auch mit Bio­brenn­stof­fen wie Palmöl.

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Der betrof­fe­ne Strand­ab­schnitt der San­dal­gar­ve ist wie­der rein. Foto AMN

Es gibt aber auch Tank­schif­fe, die Palm­öl trans­por­tie­ren – ein Stoff, der zu Spei­se­fett (Mar­ga­ri­ne), Sei­fe, Ker­zen sowie in der Kos­me­tik und für phar­ma­zeu­ti­sche Zwe­cke ver­ar­bei­tet wird. Palm­öl ist auch ein wich­ti­ger Roh­stoff in der Fett­che­mie (Oleo­che­mie).

Sei­ne Far­be ist dun­kel­gelb bis gelb­rot. Es wird durch das Aus­pres­sen bzw. Aus­ko­chen des Frucht­flei­sches der Ölpal­me erzeugt. Palm­kern­öl wird hin­ge­gen aus den Stein­ker­nen der Ölpal­me gewonnen.

Her­kunft meist aus Afri­ka und Asien

Wich­tigs­te Her­kunfts­re­gio­nen flüs­si­gen Palm­öls sind West- und Ost­afri­ka sowie die asia­ti­schen Län­der Indi­en, Indo­ne­si­en und Maly­sia. Eine ent­schei­den­de Rol­le beim Trans­port von Palm­öl spielt sei­ne Erstar­rungs­tem­pe­ra­tur. Der Erstar­rungs­be­reich liegt zwi­schen 41 und 31 Grad Cel­si­us. In gemä­ßig­ten Brei­ten kann Palm­öl des­halb schnell fett­ar­tig wer­den, so dass es beheizt wer­den muss. Bei unsach­ge­mä­ßer Erwär­mung besteht zum Bei­spiel die Gefahr des Ranzigwerdens.

Hans-Joachim Allgaier
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Hans-Joachim Allgaier

Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber

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