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Tes­la sagt „Ola“ in Portugal

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Der US-Elek­tro­au­to­bau­er Tes­la ver­kauft sei­ne sport­lich-ele­gan­ten S- und X‑Wagen seit dem 27. Janu­ar 2017 auch direkt in Por­tu­gal. Ob Eigen­tü­mer und Mil­li­ar­där Elon Musk zudem die Pro­duk­ti­on von Lithi­um-Bat­te­rien in das Land an der Süd­west­spit­ze Euro­pas ver­gibt, steht aber noch nicht fest. Rund 50.000 Per­so­nen enga­gie­ren sich unter­des­sen in einer Face­book-Grup­pe dafür, dass die Fabrik ins Land kommt. Kon­kur­ren­ten sind aller­dings zum Bei­spiel Deutsch­land, Spa­ni­en, Frank­reich, die Nie­der­lan­de und eini­ge ost­eu­ro­päi­sche Staaten.

Meh­re­re por­tu­gie­si­sche Gemein­den sähen sich als idea­ler Stand­ort für die Pro­duk­ti­ons­stät­te für Bat­te­rien des Auto­mo­bil­her­stel­lers, hat­te schon kurz vor Weih­nach­ten die Deut­sche Wel­le berich­tet. Die ersehn­te Fabrik sol­le bis zu 17.000 direk­te und indi­rek­te Arbeits­plät­ze in Por­tu­gal schaf­fen und dem Land rund fünf Mil­li­ar­den Euro an Inves­ti­tio­nen ein­brin­gen.  Wirt­schafts­mi­nis­ter Manu­el Cald­ei­ra Cabral wur­de mit den Wor­ten zitiert "Die Regie­rung ver­folgt den Pro­zess und hat auch schon Kon­tak­te geknüpft".

 

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Dürf­ten bald häu­fi­ger auf Por­tu­gals Stra­ßen fah­ren: Elek­tro­mo­bi­le von Tes­la. Foto: Tesla

Es dürf­te um Steu­er­ge­schen­ke, Finanz­hil­fen, kos­ten­lo­se Infra­struk­tur­maß­na­men sowie Unter­stüt­zung durch EU-Zuschüs­se gehen. Für Por­tu­gal sprä­che, dass sei­ne Zulie­fer­indus­trie euro­päi­sches Niveau hat, aber deut­lich güns­ti­ge­re Lohn­kos­ten als ande­re Län­der und eine moder­ne Hafen- und Stra­ßen-Infra­struk­tur bie­ten kann. Das Land ist sechst­größ­ter Pro­du­zent des Metalls Lithi­um, das für die Bat­te­rien ver­wen­det wird.

Die größ­te Mine für den Lithi­um­ab­bau liegt in Guar­da, in der Mit­te Por­tu­gals. Aber auch in der Nähe der Küs­ten­stadt Via­na do Cas­te­lo im Nor­den Por­tu­gals will ein aus­län­di­sches Unter­neh­men nach dem Erz gra­ben. Der­zeit nimmt eine Arbeits­grup­pe des Lis­sa­boner Ener­gie-Minis­te­ri­ums die Bestän­de des Roh­stoffs im Lan­de auf und prüft, wie die Lithi­um­vor­kom­men in Por­tu­gal zu dem Metall für die Bat­te­rien ver­ar­bei­tet wer­den könnten.

 

Mit­be­wer­ber auch aus Nord­deutsch­land und Holland

 

Por­tu­gal den Rang ablau­fen wol­len jedoch die deut­schen Kom­mu­nen Dör­pen und Papen­burg im Ems­land. Zudem sind Bre­mer­ha­ven und Wil­helms­ha­ven als mög­li­che Pro­duk­ti­ons­stand­or­te für Tes­la ins Ren­nen gegan­gen. Als Favo­rit sieht sich der­zeit aller­dings der Nor­den der Nie­der­lan­de – die Pro­vin­zen Dren­the, Fries­land und Gro­nin­gen: In Til­burg wer­den bereits Mon­ks Elek­tro­mo­bi­le für Euro­pa mon­tiert. Ins Gespräch gebracht haben sich aber auch Eems­ha­ven im Nor­den der Nie­der­lan­de sowie Eind­ho­ven, Rot­ter­dam und Born. Die euro­päi­sche Tes­la-Zen­tra­le ist bereits in Ams­ter­dam ansässig.

Frank­reichs Umwelt­mi­nis­te­rin Ségolè­ne Roy­al lieb­äu­gelt mit dem Atom­kraft­werks-Stand­ort Fes­sen­heim im Elsass als Pro­duk­ti­ons­stät­te für E‑Autos. Wegen der für 2018 vor­ge­se­he­nen Schlie­ßung des pan­nen­an­fäl­li­gen Atom­mei­lers benö­ti­gen in der Regi­on rund 2.000 Beschäf­tig­te eine neue Arbeits­stel­le. In Spa­ni­en brach­te sich die bei Valen­cia gele­ge­ne Stadt Pater­na ins Gespräch. Sie ver­weist auf vie­le Auto­mo­bil­zu­lie­fer-Betrie­be in der Umge­bung des dor­ti­gen Ford-Werks. Wer von den ins­ge­samt rund 300 Bewer­bern den Zuschlag Musks erhält, soll dem Ver­neh­men nach Mit­te des Jah­res ent­schei­den werden.

 

Rund 100 Tes­la-Besit­zer in Portugal?

 

Ladestationen in Spanien und Portugal
Spa­ni­en hat bereits eini­ge nor­ma­le (schwarz) und ultra­schnel­le Lade­sta­tio­nen (rot) für Tes­las. Das Nach­bar­land Por­tu­gal zieht dem­nächst nach. Illus­tra­ti­on: Tesla/Google Maps

In Por­tu­gal hat­ten sich eini­ge Elek­tro­mo­bil-Enthu­si­as­ten bis­lang dafür ent­schie­den, das Tes­la-Modell selbst zu impor­tie­ren. Nach­teil: Sie hat­ten so kei­nen Zugriff auf die Garan­tie des Her­stel­lers. Bei der Ersatz­teil-Beschaf­fung muss­ten die Tes­la-Besit­zer die Ver­sand­kos­ten selbst über­neh­men und hat­ten auch zusätz­li­che Belas­tun­gen für Über­füh­rung und Anmel­dung. So grün­de­ten sie eine Tes­la-Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft und dräng­ten den kali­for­ni­schen Auto­her­stel­ler dazu, eine Prä­senz in Por­tu­gal zu errich­ten und War­tungs­diens­te anzu­bie­ten. Chef Elon Musk teil­te sei­ne Zustim­mung mit einer Ein-Wort-Ant­wort auf dem Kurz­nach­rich­ten­dienst Twit­ter mit: "OK".

Tesla-Händler
Bald auch in Lis­sa­bon: Show­room für kali­for­ni­sche E‑Autos. Foto: Tesla

Nun­mehr ver­fügt Tes­la also über einen Ver­kaufs­re­prä­sen­tan­ten in Lis­sa­bon (Tele­fon ++351 800 180 430). Ein Show­room und ein Ser­vice­zen­trum sol­len bald fol­gen. Ers­te Lie­fe­run­gen sind für das zwei­te Quar­tal geplant. Vor­bei sind somit die Zei­ten, in denen por­tu­gie­si­sche Auto­fah­rer ihre Tes­la-Karos­sen noch in ande­ren Län­dern kau­fen und dann impor­tie­ren oder zur Inspek­ti­on in die nächst­ge­le­ge­nen Werk­stät­ten nach Mar­seil­le oder Bor­deaux fah­ren muss­ten. Geschätzt wird, dass es der­zeit rund 100 Tes­la-Besit­zer in Por­tu­gal gibt.

 

Ultra­schnel­le Lade­sta­tio­nen in Nord‑, Mit­tel- und Süd-Portugal

 

Von der zwei­ten Jah­res­hälf­te an sol­len die Tes­la-Fah­rer mit ihren Model­len S und X auch auf ein Netz an Lade­sta­tio­nen im Nor­den, in der Mit­te und im Süden des Lan­des zurück­grei­fen kön­nen. Vor­ar­bei­ten wer­den in den nächs­ten Wochen begin­nen. Spä­ter im Jahr 2017 soll in Por­tu­gal auch das Model 3 ein­ge­führt wer­den. Der­zeit bringt Tes­la es gera­de in Tai­wan, Süd­ko­rea und Neu­see­land auf den Markt.

Tesla an einem Supercharger
Auch in Por­tu­gal geplant: schnel­le Super­char­ger-Lade­sta­tio­nen. Foto: Tesla

Auf der por­tu­gie­si­schen Inter­net­sei­te des Auto­mo­bil­her­stel­lers ist es mög­lich, Test­fahr­ten zu ver­ein­ba­ren und Kauf­auf­trä­ge zu plat­zie­ren. Die Prei­se begin­nen knapp über 76.000 € Euro für die Basis­ver­si­on des Model S mit einer Bat­te­rie von 60 kWh (maxi­ma­le Reich­wei­te von 400 km). Die Prei­se im por­tu­gie­si­schen Online-Shop von Tes­la lie­gen unter denen in Spa­ni­en, aber über denen in Frank­reich. Für das Modell 3, bei dem welt­weit bereits mehr als 400.000 Auf­trä­ge vor­lie­gen sol­len, gibt es noch kei­ne Preis­an­ga­ben für den euro­päi­schen Markt. In den USA liegt der Preis bei 35.000 Dollar.

 

Gebrauch­te Tes­la-Fahr­zeu­ge bereits auf dem por­tu­gie­si­schen Markt

 

gebrauchte Fahrzeuge der Marke Tesla auf Standvirtual
Gebrauch­te por­tu­gie­si­sche Tes­las im Ange­bot. Screen­shot: Standvirtual

Am Tag des ers­ten offi­zi­el­len Markt­auf­tritts von Tes­la in Por­tu­gal mel­de­te sich gleich die Auto-Platt­form Stand­vir­tu­al zu Wort. Sie wies dar­auf hin, dass über sie schon seit März 2016 fünf gebrauch­te Tes­la-Model­le zu Prei­sen ab 65.615 Euro erwor­ben wer­den könnten.

Aus­stel­lungs­wa­gen sei­en in Bar­ce­los und Lis­sa­bon zu besichtigen.

Hans-Joachim Allgaier
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Hans-Joachim Allgaier

Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber

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