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Qual­len: Behör­de warnt vor Gefahr

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Gibt es an der Algar­ve gefähr­li­che Qual­len? Durch­aus, aber ver­ein­zelt und sel­ten, sagt die por­tu­gie­si­sche Mee­res­be­hör­de. Und hat Baden­de Anfang Sep­tem­ber vor der Spe­zi­es „Por­tu­gie­si­sche Galee­re“ gewarnt. Sie kann bei süd­li­chem Wind und rela­tiv hohen Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren auf­tau­chen. Hier die wich­tigs­ten Ers­te Hil­fe-Tipps für Schwim­mer, Tau­cher, Schnorch­ler und Sur­fer, was sie bei Kon­takt mit jeg­li­cher Art von Qual­len tun sollten.

Um wel­che Tier­art geht es grund­sätz­lich? Qual­len sind gal­lert­ar­ti­ge Tie­re, die tief im Meer oder an der Was­ser­ober­flä­che leben. Sie kön­nen unter­schied­li­che Grö­ßen, For­men und Far­ben auf­wei­sen. Qual­len haben Ten­ta­kel, die eine Flüs­sig­keit frei­set­zen kön­nen. Die­se kann ste­chend und gefähr­lich sein. Das ent­hal­te­ne Nes­sel­gift dient den Qual­len dazu, klei­ne Tie­re, von denen sie leben, zu läh­men, um sie anschlie­ßend fres­sen zu können.

Wie kom­men die Qual­len an den Strand? Die unlieb­sa­men Besu­cher kön­nen selbst nicht gut schwim­men, wer­den aber mit dem Wind angeschwemmt.

Was pas­siert beim Kon­takt mit Qual­len? Der Kon­takt mit Qual­len kann Haut­rei­zun­gen und ver­bren­nungs­ar­ti­ge Rötun­gen her­vor­ru­fen, aber auch ande­re schwe­re kör­per­li­che Reak­tio­nen verursachen.

Gibt es an der Algar­ve Feu­er­qual­len und Rie­sen­qual­len? Feu­er­qual­len sind hier eigent­lich nicht bekannt. Rie­sen­qual­len, also sol­che mit einem Schirm­durch­mes­ser von mehr als einem Meter, nes­seln meist nur schwach, eben­so die ande­ren Quallenarten.

 

Qual­len-Qual: Por­tu­gie­si­sche Galeere

 

Quallen an der Algarve können mit ihrem Gift gefährlich sein
Die por­tu­gie­si­sche Mee­res­be­hör­de warnt vor Qual­len, die sehr gif­tig sein kön­nen. Foto: AMN

Aber wel­cher Qual­len-Kon­takt ist unbe­dingt zu ver­mei­den? Die por­tu­gie­si­sche Mee­res­be­hör­de warnt vor allem vor den so genann­ten Por­tu­gie­si­schen Galee­ren (Cara­ve­las Por­tu­gue­sas). Sie tra­gen den wis­sen­schaft­li­chen Namen "Phy­sa­lia phy­sa­lis". Die por­tu­gie­si­sche Galee­re lebt an der Ober­flä­che des Mee­res, hat zylin­dri­sche, blau-vio­let­te und mit Gas gefüll­te Schwim­mer. Ihre Ten­ta­kel wer­den zum Teil 30 Meter lang. Deren Nes­sel­gift ist sehr gefährlich.

Taucht die­se Qual­len­art auf, wer­den sogar bewirt­schaf­te­te Strän­de geschlos­sen. Das war bei­spiels­wei­se 2013 in Alb­ufei­ra der Fall, eben­so in Cadiz (Spa­ni­en). Konn­te eine Berüh­rung nicht ver­mie­den wer­den und fühlt man einen bren­nen­den, hei­ßen Schmerz, sofort die Bade­auf­sicht am Strand kon­tak­tie­ren. Sie ist geschult in der rich­ti­gen Reaktion.

Wann ist an der Algar­ve mit der gefähr­li­chen por­tu­gie­si­schen Galee­re zu rech­nen? Bei star­ker süd­west­li­cher Wind­strö­mung (Levan­te) und erhöh­ten Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren. Dann folgt die por­tu­gie­si­sche Galee­re dem war­men Was­ser der afri­ka­ni­schen Küs­te, der Kana­ren und der Insel Madei­ra hin zum euro­päi­schen Fest­land. Die por­tu­gie­si­sche Galee­re mag Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren von 24 Grad Cel­si­us und mehr.

Wel­che Sym­pto­me kön­nen auf­tre­ten? Die Sym­pto­me eines Bis­ses durch die por­tu­gie­si­sche Galee­re sind star­ke Schmer­zen und ein Gefühl der Hit­ze, des Bren­nens an der betref­fen­den Stel­le, fer­ner Erschei­nun­gen wie Rei­zung, Rötung, Schwel­lung und Juck­reiz. Beson­ders emp­find­li­che Per­so­nen kön­nen durch das Qual­len-Gift auch schwe­re all­er­gi­sche Reak­tio­nen auf­wei­sen. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel Atem­not, Herz­klop­fen, Herz­rhyth­mus­stö­run­gen, Krämp­fe, Übel­keit, Erbre­chen, Fie­ber oder Ohn­macht. Beson­ders gefähr­lich ist das für Kin­der. In all die­sen Fäl­len soll­te sofort der Not­arzt des Ret­tungs­diens­tes über die Tele­fon­num­mer 112 ange­for­dert werden.

 

Qual­len-Kon­takt: So Ers­te Hil­fe leisten

 

Wie kann ich ers­te Hil­fe leis­ten? Falls jemand mit einer por­tu­gie­si­schen Galee­re in Kon­takt gekom­men ist, soll­ten Sie – teils anders als bei „nor­ma­len“ Qual­len – wie folgt vorgehen:

  1. Nicht an der betrof­fe­nen Stel­le rei­ben oder krat­zen, weil sonst das Gift noch tie­fer und groß­flä­chig ver­teilt wird
  2. Kein Süß­was­ser, Alko­hol oder Ammo­ni­ak ein­set­zen, kei­ne Mull­bin­de anbringen
  3. Statt­des­sen sorg­fäl­tig mit Meer­was­ser abspü­len, vor­sich­tig mit Hand­schu­hen und einer Plas­tik­pin­zet­te die an der Haut haf­ten­den Ten­ta­kel entfernen
  4. Den betrof­fe­nen Bereich groß­zü­gig mit Essig spü­len, ggf. hei­ßes Was­ser oder hei­ße Kom­pres­sen ein­set­zen, um die Schmer­zen zehn bis zwan­zig Minu­ten lang zu lindern
  5. So schnell wie mög­lich ärzt­li­che Hil­fe in Anspruch nehmen.
Wasserschutzpolizei der Algarve warnt vor Quallen
Die­se Qual­le ging ins Netz der Was­ser­schutz­po­li­zei an der Algar­ve. Foto: AMN

Wor­auf muss ich als Erst­hel­fer ach­ten, wenn es sich um „nor­ma­le“ Qual­len han­delt? Hier gilt für die Schrit­te 1 bis 3 zunächst ein­mal Das­sel­be. Dann aber soll­te beim Spü­len der betrof­fe­nen Stel­le, wenn mög­lich, eine Gemisch ver­wen­det wer­den, dass zu glei­chen Tei­len aus Natron­lau­ge und Meer­was­ser besteht. Und statt hei­ßen Was­sers soll­te eisig kal­tes ein­ge­setzt oder ein in Tuch gewi­ckel­ter Eis­beu­tel auf die betrof­fe­ne Kör­per­stel­le gelegt wer­den. Man kann zusätz­lich ein schmerz­lin­dern­des Mit­tel ver­ab­rei­chen und eine dün­ne Schicht Ver­bren­nungs­sal­be auftragen.

Was ist, wenn Qual­len schon meh­re­re Stun­den bewe­gungs­los in der Son­ne gele­gen hat? Dann kön­nen sie selbst dann noch aktiv sein. Das Berüh­ren könn­te, je nach Art, gefähr­lich wer­den; es soll­te sicher­heits­hal­ber unterbleiben.

 

Und was ist mit Haien?

 

Wie sieht es eigent­lich mit Hai­en an der Algar­ve-Küs­te aus? Alle hier vor­kom­men­den Hai­ar­ten – Blau­hai, Bul­len­hai, Ham­mer­hai – benö­ti­gen min­des­tens 25 Meter Was­ser­tie­fe. Die gibt es an der Algar­ve meist erst von einer Ent­fer­nung von fünf Kilo­me­tern zum Fest­land hin, an der West­küs­te etwas frü­her. Bis heu­te sind aber kei­ne Hai­at­ta­cken auf Schwim­mer oder Sur­fer bekannt­ge­wor­den. Der Grund ist rela­tiv sim­pel: Men­schen pas­sen grund­sätz­lich nicht in das Beu­te­sche­ma der Haie. Die­se suchen nach Rob­ben, ande­ren Mee­res­säu­gern und Fisch, um sich zu ernähren.

Hans-Joachim Allgaier
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Hans-Joachim Allgaier

Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber

0 Gedanken zu „Qual­len: Behör­de warnt vor Gefahr

  • Mario

    Ich darf mir eine klei­ne inhalt­li­che Kor­rek­tur erlau­ben. Es gibt kei­ne Bul­len­haie an der Algar­ve. Hier Infos zum Ver­brei­tungs­ge­biet auf Wiki
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bullenhai

    Ein Bul­len­hai braucht auch nur hüft­ho­hes Was­ser, dafür aber recht warm. Es gibt auch kei­ne Ham­mer­haie, aus­ser im August vor Sagres zur Paarung.

    Die port. Galee­re ist hier sehr sel­ten, ich habe in 13 Jah­ren nur 2 x davon gehört. Eher ist sie wegen des wär­me­ren Was­sers auf den Kana­ren, Marok­ko und auch im Mit­tel­meer anzutreffen.

    Antworten
    • Hans-Joachim Allgaier

      Dan­ke für den Kom­men­tar. Gestützt haben wir uns bei den auf die Haie bezo­ge­nen Aus­sa­gen auf Anga­ben, die von einem Tauch­cen­ter an der Algar­ve stam­men. Der erneu­te Hin­weis auf die por­tu­gie­si­sche Galee­re ging von AMN aus. Vie­le Grüße!

      Antworten

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