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Por­tu­gal Welt­meis­ter der Korken

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Korken als Flaschenverschlüsse sind Botschafter Portugals
Bot­schaf­ter Por­tu­gals: der Natur­kor­ken. Foto: DKV

Zu den Fei­er­ta­gen sind, an der Algar­ve wie über­all, wie­der vie­le Fla­schen Wein und Sekt ent­korkt wor­den. Die natür­li­chen Fla­schen­ver­schlüs­se kön­nen auf eine lan­ge Geschich­te zurück­bli­cken. Für zwei Drit­tel der Men­schen ste­hen natür­li­che Kor­ken für Genuss­tra­di­ti­on, wie eine jetzt ver­öf­fent­lich­te Umfra­ge ergab. Das sorgt in Por­tu­gal für klin­geln­de Kassen.

Wenn zum Weih­nachts­es­sen die gan­ze Fami­lie zusam­men­kommt oder zum Jah­res­wech­sel die Sil­ves­ter­par­ty mit Freun­den steigt, beglei­ten oft Wein und Sekt die Gau­men­freu­den. Das fei­er­li­che Ent­kor­ken am fest­li­chen gedeck­ten Tisch besitzt für 67 Pro­zent der Deut­schen gro­ße Sym­bol­kraft. Für sie ist Natur­kor­ken mit dem Begriff Tra­di­ti­on verknüpft.

Das ist das Ergeb­nis einer reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge des Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tuts For­sa. Sie wur­de im Auf­trag des Deut­schen Kork­ver­bands (DKV) und des Por­tu­gie­si­schen Kork­ver­bands APCOR durch­ge­führt. An der Befra­gung in Deutsch­land nah­men 2017 gut 1.000 Bun­des­bür­ger ab 18 Jah­ren teil.

Dafür, dass Natur­kor­ken und Trink­tra­di­ti­on so eng zusam­men­ge­hö­ren, gibt es eigent­lich vier Ursachen.

 

Mön­che ent­deck­ten die Kor­ken wieder

 

Schon die Römer ver­wen­de­ten Kork als Ver­schluss – für ihre Ton­ge­fä­ße. Dann geriet die­se Tech­nik in Ver­ges­sen­heit. Ein Mönch ent­deck­te sie Mit­te des 17. Jahr­hun­derts wie­der. Pierre "Dom" Péri­gnon soll mit dem Kork­ver­schluss expe­ri­men­tiert und dafür ein Draht­ge­flecht erfun­den haben, die soge­nann­te Agraf­fe. Dies ver­half Cham­pa­gner zu grö­ße­rer Halt­bar­keit. Die Ver­diens­te des Mönchs mach­ten ihn zum Namens­pa­ten der bekann­ten Cham­pa­gner-Mar­ke. Da das, was für Cham­pa­gner gut ist, beim Wein nicht schlecht sein kann, setz­ten Por­tu­gie­sen vom Jahr 1700 an den Fla­schen­kor­ken für Port­wein ein. Von hier aus trat der Natur­kor­ken sei­nen welt­wei­ten Sie­ges­zug an.

Kor­ken sind Flaschenbester

 

Korken haben als Konkurrenten Drehverschlüsse aus Metall
Kon­kur­rent: der Dreh­ver­schluss aus Metall. Foto: Chuttersnap

Natur­kor­ken sind die welt­weit am häu­figs­ten ein­ge­setz­ten Fla­schen­ver­schlüs­se. Bedrängt wird ihre Wett­be­werbs­po­si­ti­on stets von Dreh­ver­schlüs­sen aus Metall.

Zwei Drit­tel der 18 Mil­li­ar­den Ver­schlüs­se, die jähr­lich pro­du­ziert wer­den, sind aus dem nach­hal­ti­gen Mate­ri­al Kork. Die Ten­denz ist immer noch steigend.

Natur­kor­ken sind gleich­zei­tig auch der bekann­tes­te Ver­schluss für Fla­schen: 100 Pro­zent der deut­schen Wein­trin­ker ken­nen ihn.

Kor­ken wer­den aus Eichen­rin­de gewonnen

 

Die Rin­de der Kork­ei­chen, die beson­ders häu­fig im Süden Por­tu­gals vor­kom­men, wird nach 20 bis 25 Jah­ren erst­mals von Bau­ern in Hand­ar­beit geschält. Danach geschieht dies alle neun bis zwölf Jah­re. Die tra­di­tio­nel­le Ern­te­tech­nik wird von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on wei­ter­ge­ge­ben. Bei scho­nen­der Behand­lung kön­nen Kork­ei­chen bis zu 250 Jah­re alt wer­den. Im Anschluss an die Ern­te wird der Roh­stoff Kork voll­stän­dig ver­wer­tet. Aus rund 70 Pro­zent der geschäl­ten Baum­rin­de ent­ste­hen Kork­ver­schlüs­se. Den übri­gen Kork Her­stel­ler für Boden­be­lä­ge oder in der Modebranche.

 

Por­tu­gal stellt täg­lich 40 Mil­lio­nen Kor­ken her

 

Por­tu­gals ist unum­strit­te­ner Welt­meis­ter bei der Gewin­nung und Ver­ar­bei­tung von Kork. Sein Markt­an­teil an der gesam­ten Lie­fer­men­ge beträgt rund 50 Pro­zent. Pro Tag wer­den in dem süd­west­lichs­ten EU-Mit­glieds­land 40 Mil­lio­nen Kor­ken her­ge­stellt. Etwa 28.000 Men­schen arbei­ten in der por­tu­gie­si­schen Kork­in­dus­trie. Die Fabri­ken befin­den sich vor allem in der Nähe von Lis­sa­bon sowie im Nor­den des Lan­des. Dort wird der Kork ver­ar­bei­tet und anschlie­ßend in Län­der auf der gan­zen Welt exportiert.

Hans-Joachim Allgaier
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Hans-Joachim Allgaier

Deutscher Journalist mit Know-how in Public Relations/Marketing/Corporate Communications - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaber

0 Gedanken zu „Por­tu­gal Welt­meis­ter der Korken

  • Lara Rosenberg

    Lei­der stel­le ich immer häu­fi­ger fest, dass die por­tu­gie­si­schen Fla­schen­kor­ken aus Kunst­kork o.ä. bestehen und nur die unte­ren 5 Mil­li­me­ter aus Natur­kork, wel­cher an das "Ober­teil" ange­klebt wird. Das wäre ja soweit ok, aber oft bleibt beim Ent­kor­ken der ange­kleb­te Teil in der Fla­sche und kann nur müh­sam ent­fernt wer­den. Bei einem 12-Euro-Wein fin­de ich das ärger­lich und ohne mit Fein­sieb zu dekan­tie­ren, hat man feins­te Kork­brö­sel im Glas. Ich weiß auch nicht, wel­cher Kle­ber da ver­wen­det wird.

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    • Hans-Joachim Allgaier

      Lie­be Frau Rosenberg,
      dan­ke für den Hin­weis. Wir ver­su­chen ein­mal, dem nach­zu­ge­hen und beim Kork­her­stel­ler­ver­band zu recherchieren.
      Herz­li­che Grüße!
      Hans-Joa­chim Allgaier

      Antworten

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