Por­tu­gal: Die Zahl der aus­län­di­schen Arbeit­neh­mer steigt / Bra­si­lia­ner lie­gen vorn

Nach Angaben der Bank von Portugal (BdP) ist die Zahl der ausländischen Arbeitnehmer im Jahr 2023 um 35,5 Prozent auf 495.200 gestiegen. 42,3 Prozent der bei der Sozialversicherung registrierten Ausländer sind danach Brasilianer.
Algarve-Bewohner mit ausländischem Pass stammen aus sehr vielen LändernAlgarve-Bewohner mit ausländischem Pass stammen aus sehr vielen Ländern

Foto: Hans-Joachim Allgaier

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Nach Anga­ben der Bank von Por­tu­gal (BdP) ist die Zahl der aus­län­di­schen Arbeit­neh­mer im Jahr 2023 um 35,5 Pro­zent auf 495.200 gestie­gen. 42,3 Pro­zent der bei der Sozi­al­ver­si­che­rung regis­trier­ten Aus­län­der sind danach Bra­si­lia­ner. „Im Jahr 2014 lag die durch­schnitt­li­che Zahl der aus­län­di­schen Arbeit­neh­mer bei 55.600 und stieg bis 2023 auf 495.200 Tau­send, was 2,1 Pro­zent bzw. 13,4 Pro­zent der Gesamt­zahl der Beschäf­tig­ten in jedem die­ser Jah­re ent­spricht“, so die BdP in einer Stu­die zur Cha­rak­te­ri­sie­rung von Per­so­nen mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit, die in Por­tu­gal woh­nen und einen in der Daten­bank der Sozi­al­ver­si­che­rung regis­trier­ten Arbeits­ver­trag haben. Die durch­schnitt­li­che Zahl der bei der Sozi­al­ver­si­che­rung gemel­de­ten und als Arbeit­neh­mer täti­gen aus­län­di­schen Arbeits­kräf­te ist in den Jah­ren 2018 und 2019 deut­lich gestie­gen (38,5 Pro­zent bzw. 47,9 Pro­zent), nach­dem sie in den Jah­ren der COVID-19-Pan­de­mie eher mode­rat war. „In den letz­ten bei­den Jah­ren hat sie wie­der zuge­nom­men mit Wachs­tums­ra­ten von 41 Pro­zent im Jahr 2022 und 35,5 Pro­zent im Jahr 2023“, so die BdP.

Bra­si­lia­ner lie­gen vorn

Die Bra­si­lia­ner sta­chen mit durch­schnitt­lich 209.400 bei der Sozi­al­ver­si­che­rung regis­trier­ten Arbeit­neh­mern im Jahr 2023 her­vor, was 42,3 Pro­zent der in die­sem Jahr in der Daten­bank regis­trier­ten Arbeit­neh­mer mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit ent­spricht. Der BdP beton­te, dass die Zahl der Arbeit­neh­mer mit bra­si­lia­ni­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit in den Jah­ren 2022 und 2023 Wachs­tums­ra­ten von 58,5 Pro­zent bzw. 43 Pro­zent ver­zeich­ne­te. Die nächs­ten vier Natio­na­li­tä­ten mit den meis­ten regis­trier­ten Beschäf­tig­ten sind Inder (41.000), Nepa­le­sen (26.900), Kap­ver­dier (22.700) und Ban­gla­de­scher (18.800), die zusam­men 22,1 Pro­zent der Gesamt­zahl der Beschäf­tig­ten mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit im Jahr 2023 aus­ma­chen. Die Zahl der Beschäf­tig­ten mit indi­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit stieg in den Jah­ren 2022 und 2023 um 28,1 Pro­zent bzw. 42,4 Pro­zent, wäh­rend die Zahl der Beschäf­tig­ten mit nepa­le­si­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit um 39,9 Pro­zent bzw. 45,6 Pro­zent zunahm. Euro­päi­sche Arbeits­kräf­te hin­ge­gen machen 12,6 Pro­zent der Aus­län­der aus und haben in den letz­ten Jah­ren einen mode­ra­te­ren Anstieg ver­zeich­net. Im Jahr 2023 haben 22,2 Pro­zent der Unter­neh­men Arbeit­neh­mer mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit beschäf­tigt, gegen­über sie­ben Pro­zent im Jahr 2014.

Aus­län­der ver­die­nen weniger

Was das Alter betrifft, so lag das Durch­schnitts­al­ter aus­län­di­scher Arbeit­neh­mer im Jahr 2023 bei 33 Jah­ren, ver­gli­chen mit 42 Jah­ren bei Arbeit­neh­mern mit por­tu­gie­si­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit. Der Anteil der Frau­en an den Beschäf­tig­ten mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit lag 2023 bei 36,7 Pro­zent, aller­dings mit deut­li­chen Unter­schie­den zwi­schen den Natio­na­li­tä­ten: Wäh­rend der Frau­en­an­teil bei den Beschäf­tig­ten mit bra­si­lia­ni­scher und kap­ver­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit über 40 Pro­zent betrug, lag er bei den Beschäf­tig­ten aus Indi­en und Ban­gla­desch nur bei 7,5 Pro­zent und 2,6 Pro­zent. Wie die Por­tu­gie­sen leben und arbei­ten auch die aus­län­di­schen Arbeit­neh­mer vor allem in Unter­neh­men an der Küs­te, ins­be­son­de­re in den Groß­städ­ten Lis­sa­bon und Por­to, im Alen­te­jo und an der Algar­ve, und haben ein grö­ße­res Gewicht in ver­schie­de­nen Gemein­den mit bedeu­ten­der land­wirt­schaft­li­cher Tätig­keit, ins­be­son­de­re im Süden des Landes.
Nach die­ser Ana­ly­se waren im Land­wirt­schafts- und Fische­rei­sek­tor vier von zehn Beschäf­tig­ten Aus­län­der, gegen­über einem und zwei von zehn im Jahr 2014 bzw. 2019. „Das Gewicht der aus­län­di­schen Beschäf­ti­gung an der Gesamt­be­schäf­ti­gung ist auch im Beher­ber­gungs- und Gast­stät­ten­ge­wer­be, in der Ver­wal­tung und im Bau­ge­wer­be mit Antei­len von 31,1 Pro­zent, 28,1 Pro­zent bzw. 23,2 Pro­zent im Jahr 2023 sehr groß“, so der BdP.

Was die Ent­loh­nung betrifft, so lag der monat­li­che Durch­schnitts­lohn für aus­län­di­sche Arbeit­neh­mer im Jahr 2023 sehr nahe am natio­na­len Min­dest­lohn (760 Euro) und belief sich auf 769 Euro für jun­ge Arbeit­neh­mer und 781 Euro für Arbeit­neh­mer über 35 Jah­re, wäh­rend der Medi­an­lohn für inlän­di­sche Arbeit­neh­mer 902 bzw. 945 Euro betrug.

Susanne Tenzler-Heusler: Reise-Fan, Kommunikatorin mit großer Neugierde an Menschen, Natur und Gesellschaft - Portugal-/Algarve-/Alentejo-Liebhaberin
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